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Heuschnupfen: Was Allergiker wissen sollten

28. März 2010

Des einen Freud ist des anderen Leid: Für viele Menschen bedeutet der Frühlingsanfang nicht nur längere Tage und schöneres Wetter, sondern auch verstopfte Atemwege und gerötete, tränende Augen. Denn mit dem Winterende beginnt auch die Zeit des Pollenflugs. Die Folge können allergische Reaktionen sein, zusammengefasst unter dem Begriff Heuschnupfen.

Der Heuschnupfen ist für Betroffene in erster Linie eine lästige Angelegenheit: Das Atmen fällt schwer, die Augen jucken, häufig fühlen sich Allergiker auch müde und schlapp wie bei einer Erkältung. Dabei ist der Heuschnupfen eine Angelegenheit, die Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten: Was mit einer Überempfindlichkeit gegen bestimmte Allergene beginnt, führt nicht selten zu einem allergischen Asthma.

Worauf sollte man bei einer Pollenallergie achten?

Wenn Sie bereits an Heuschnupfen leiden, sollten Sie als erstes genau prüfen, gegen welche Substanzen Sie allergisch sind: Ein Allergietest bringt Klarheit. Vereinbaren Sie für einen Test am besten einen Termin außerhalb der Pollenflugsaison. Danach lautet das oberste Gebot, den Kontakt mit den entsprechenden Allergenen zu vermeiden.

Einen guten Überblick zu den Pollenflugzeiten bieten die verschiedenen Pollenflugkalender und Pollenwarndienste, die Sie im Internet finden. Halten Sie sich besonders an trockenen, windigen Tagen in der Pollenflugsaison möglichst wenig im Freien auf.

Damit die Wohnräume möglichst pollenfrei bleiben, sollten die Fenster – besonders auch im Schlafzimmer – geschlossen bleiben: Lüften Sie lieber nur kurz – wenn Sie auf dem Land leben am besten tagsüber, nicht frühmorgens oder abends, wenn Sie in der Stadt leben, spielt die Tageszeit keine größere Rolle. Um einen Dauerkontakt mit den Allergenen über Nacht zu vermeiden, sollten Sie im Freien getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Waschen Sie sich außerdem möglichst abends noch die Haare, damit die Pollen nicht auf Kopfkissen und Bettzeug gelangen. Achten Sie darauf, Ihre Wäsche nicht im Freien zu trocknen, damit sie pollenfrei bleibt.

Wie kann man die Beschwerden lindern?

Bei Beschwerden kommen zwei unterschiedliche medikamentöse Behandlungsformen in Frage, um die Symptome zu lindern: Zum einen gibt es die sogenannten Antihistaminika, erhältlich als Nasenspray, Augentropfen oder zum Einnehmen in Tablettenform oder als Saft. Antihistaminika erhalten Sie frei verkäuflich in der Apotheke. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Verabreichungsform die für Sie geeignete ist, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Bei starkem Heuschnupfen kann zum anderen der Einsatz eines Kortisonpräparats in Betracht kommen. Kortisonpräparate gibt es ebenfalls als Nasenspray, Augentropfen oder zum Einnehmen als Tabletten, sie sind im Gegensatz zu Antihistaminika jedoch verschreibungspflichtig.

Welche Möglichkeiten gibt es, Heuschnupfen zu therapieren?

Für eine langfristige Behandlung der Allergie empfiehlt sich die sogenannte Hyposensibilisierung: Hierbei wird der Körper in kleinen Schritten an das Allergen gewöhnt. Dazu wird einmal pro Woche eine Lösung mit einer Konzentration der betreffenden Pollen unter die Haut gespritzt: Diese Therapieform basiert also auf natürlichen Substanzen und körpereigenen Mechanismen, es kommt keine „Chemie” zum Einsatz.

Die Behandlung sollte etwa 6 bis 8 Wochen vor dem Beginn der Pollenflugsaison aufgenommen werden. Um anhaltende Wirkung zu zeigen, wird die Hyposensibilisierung in drei aufeinanderfolgenden Jahren durchgeführt.

Heuschnupfen ist außerdem eine bewährte Indikation für die Behandlung mit Akupunktur. Auch hier wird die Therapie vor der eigentlichen Pollenflugsaison begonnen. Halten Sie deshalb rechtzeitig mit Ihrem Arzt Rücksprache, wie sich diese Behandlungsmethode für Sie einsetzen lässt.

Ihre
Dr. Felizitas Leitner